Ausgangslage
Ein Teil der Leuchtenproduktion erfolgt im eigenen Haus. Rund zehn Mitarbeiter sind damit beschäftigt und müssen bei der Vielfalt der zu verbauenden Einzelteile hellwach sein. Im Artikelstamm sind exakt 4.708 Teile angelegt, für die es mehr als 300 Lieferanten gibt. Da der Großteil der Arbeit in der Produktion noch von Hand erledigt wird, liegt bei der Vielfalt der zu verbauenden Teile der Teufel im Detail. Und genau das, nämlich die unmissverständliche Darstellung aller Einzelteile, Produktvarianten und der sich daraus ergebenden Produktvielfalt, war eine weitere Anforderung an das ERP-System. Denn es gibt nur ganz wenige Standardprodukte – fast alles entsteht in Einzelfertigung. Eine Leuchte beispielsweise kann in bis zu 40 verschiedenen Bauformen produziert werden. Damit es bei den vielen Varianten keine Verwechslungen gibt, steuert das godesysERP den Zusammenbau. Auf F7 liegt der Variantenkonfigurator mit dem die Montageart, die Elektronik und die Pfeilrichtung des Piktogramms ausgesucht werden können.
Besonderheit
Sobald der Auftrag im System angelegt ist, erfolgt eine programmgestützte Kreditlimitprüfung und die Auftragsbestätigung wird ausgedruckt. Das Besondere: Die Auftragsbestätigung löst eine Kettenreaktion aus. Mit ihrem Druck werden automatisch die Teile, die zugekauft werden müssen, dem Einkauf übermittelt, und die Teile, die produziert werden müssen der Produktion gemeldet. Dort findet ein Abgleich mit dem Lagerbestand statt und es wird eine Produktvorschlagsliste erstellt.
Diese Liste geht in die Disposition, und wenn hier bestimmte Bauteile fehlen sollten, wird wiederum automatisch eine Einkaufsliste erstellt. Wenn die bestellten Teile eintreffen, gehen sie automatisch in die Dispo, wo dann der Fertigungsauftrag erstellt wird.
Ergebnis
Wenn die Leuchte gebaut ist, erfasst das System den Auftrag als abgearbeitet. Gleichzeitig werden automatisch Etiketten generiert, die mit Auftragsspezifikationen und Spannungshinweisen bedruckt sind. Fertige Teile werden auf den Packtisch gebucht und alle für den Auftrag benötigten Teile dem Lagerbestand abgezogen. Mit dem Druck des Lieferscheins wird der Bestand wieder vom Packtisch abgebucht, der Lieferschein gleichzeitig in den Versand exportiert. Dort werden die Leuchten verpackt und gewogen, das Gewicht wird in das ERP-System eingetragen. Über den godesys Schnittstellenserver BizCon wird die XML-Datei mit allen Versandinformationen an UPS versandt, die dem Paket seine individuelle Tracking- Nummer zuweisen und die Datei mit dieser Zusatzinformation wieder an Gessler zurücksenden. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine rein auftragsbezogene Fertigung von der Produktion über den Packtisch auf die Europalette.
Noch im Anbieterauswahlprozess habe ein Hersteller versichert, Gessler könne froh sein, wenn künftig mit dem neuen ERP-System 70 % aller Anforderungen realisiert werden könne. „Bei Step Ahead (ehemals godesys) sind das fast 100 %“, bringt es Leibenath auf den Punkt.
Ausblick
Basis des Erfolgs ist die Flexibilität und das langjährige Vertrauen der Kunden in die Gessler GmbH. Kontinuierliche Optimierung der Prozesse und Investitionen in neue Technologien haben dazu beigetragen, dass sich die Gessler GmbH im Laufe der Jahre zu einem der Marktführer in Deutschland entwickelt hat. Sämtliche Produktlinien stammen aus eigener Entwicklung. Präzision und Innovation sind die hierbei Maßstäbe. Von der Skizze bis zur Serienreife.